Overblog
Editer l'article Suivre ce blog Administration + Créer mon blog

Die Erklärung der Frau und der Bürgerin (1791), verfasst von Olympe de Gouges (1748-1793), wurde bereits im Jahr der Veröffentlichung auf Deutsch übersetzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts forderten sowohl französische als auch deutsche Frauen, dass die Rechte auch für sie gälten. Aber dies blieb nicht ohne Hindernisse! Die Epoche brachte auch einige Fortschritte mit sich und dies trotz einiger Rückschritte, wie zum Beispiel die Abschaffung des Rechtes auf Abtreibung in Frankreich – ein Recht, das mit der Französischen Revolution erlangt worden war. Die Abschaffung des Rechtes auf Scheidung im Jahre 1816 während der Epoche der Restauration ist ein Paradebeispiel für die Einschränkung der Frauenrechte. Auf deutscher Seite wurde 1850 das Versammlungsrecht für Frauen verboten. Trotz dieser Restriktionen haben Frauen niemals aufgehört, für ihren Status und ihre Rechte zu kämpfen. Dies trifft für beide Staaten zu. Allen voran konnten die deutschen Frauen ab 1848 auf Louise Otto-Peters (1819-1895) zählen, die für ihre Reden über Frauenarbeit berühmt wurde. Im gleichen Jahr errangen die Pariserinnen das Recht, eine Hose zu tragen. Es wird ersichtlich, dass die Frauen sich immer häufiger zu Wort meldeten. So wie Hedwig Dohm (1831-1919), die in Der Frauen Natur und Recht (1876) das Frauenwahlrecht als ein Naturrecht beanspruchte.
Die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen, kam auch durch die Bildung: In Frankreich wurde 1831 eine Schule für Grundschullehrerinnen geschaffen. In Deutschland wurde das erste private Frauengymnasium 1892 eröffnet. Die Loi Falloux (1850) veranlasste die Errichtung von Mädchenschulen in französischen Dörfern mit über 800 Einwohner*innen. Der koedukative Unterricht für die Oberstufe wurde in Frankreich (1867) und in Deutschland (1894) eingerichtet. Die Pariser Universität Sorbonne wurde 1880 auch Frauen zugänglich. 1890 wurde ihnen auch ermöglicht, als Rechtsanwältin zu arbeiten. L. Otto-Peters verfolgte ihr feministisches Engagement und gründete zusammen mit August Schmidt (1833-1902) den Allgemeinen Deutschen Frauenverein. Im 19. Jahrhundert setzten sich die Frauen für das Recht auf Bildung ein; sie engagierten sich im Kampf für ein politisches Mitspracherecht. Vor allem sei die Anarchistin Louise Michel (1830-1905) zu nennen, die zusammen mit anderen deutschen Revolutionärinnen wie Rosa Luxemburg (1871-1919), Clara Zetkin (1857-1933) und den französischen Journalistinnen Marguerite Durand (1864-1936) und Hubertine Auclert (1848-1914) den Kampf um politische Teilhabe fortführte.


Djouhwair Cheikh (MA Sprachwissenschaften, Plurilingualismus, Französisch als Fremdsprache)/ Übersetzt von Florian Braun (MA Romanistik, Politikwissenschaft)

Pour être informé des derniers articles, inscrivez vous :